Im Jahr 1901 wurde die Lordes Grotte am Roßberg erbaut und 1902 eingeweiht. Anton Köhle, der von 1899-1901 Pfarrer in Bühlerzell war, gab den Auftrag dazu. Nach dem Vorbild von Lourdes sollte die Gottesmutter für das Dorf, Frieden und gutes Zusammenleben durch ihre Fürsprache erflehen. Die Tuffsteine für den Bau, wurden vom damaligen Hirschwirt Mathäus Kurz, in der fränkischen Schweiz mit dem Fuhrwerk geholt. Dazu war er mit seinen zwei Pferden etwa eine Woche unterwegs.
Der einmalig schöne Platz, soll durch einen "Fingerzeig von Oben" gewählt worden sein. Unmittelbar unterhalb der Grotte entspringt eine kleine Quelle, wie es auch in Lourdes der Fall ist. Viele Jahre kamen, am Tag nach dem Weißen Sonntag pilgerten die Kommunionskinder von Bühlertann zu einer Fußwallfahrt auf den Roßberg in die Grotte. Auch am Kriegsende sollen bedrohte Menschen sich hier versteckt gehalten haben.
Quelle: Aus der Erzählung einer 80jährigen Frau - es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen zu der Grotte.
Gedicht zum Jubiläum am 9.Juni 1926:
Ihr Gläubigen von Bühlerzell
Lenkt heut den Blick zur Trinkgergsquell
schon sind es Fünfundzwanzig Jahr
als eine fromme Pilgerschaar
zur Weihe zog zum Grottenberg,
wo uns entgegenstrahlt ein Werk
erbaut Dir Unbefleckten rein
zu Ehren, Dein Bild im Tuffgestein.
Seit jener Zeit zog mancher Mann
und Weib und Kind den Berg hinan
und flehten dort vor Deinem Bild.
O segne uns, o Mutter mild
Du Helferin der Christenheit,
nimm weg von uns die Lauigkeit,
rott aus bei uns all böse Sucht.
In unsrer schönen Tales Schlucht;
Du Morgenstern, Du Heil der Kranken
heut wollen wir Dir herzlich danken.
Weil Du uns in vergangner Zeit
von manchem Leid hast oft befreit.
O Jungfrau bei des höchsten Tron,
bitte für uns bei Deinem Sohn.
O Maria schütze all
Deine Kinder in Berg und Tal.